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Sehr geehrter Herr Habermehl
1.
Sehr geehrter Herr Habermehl, ich habe Ihren Artikel vom 29.7. "Bilanz nach 3 Monaten - viele Corona Fälle an BadenWürttembergs Schulen" gelesen. Ich gebe zu, der Artikel hat mich so neugierig gemacht, dass ich mich zu einem
Abonnement entschlossen habe.Dachte ich mir doch beim lesen der Überschrift, dass jetzt die große Aufklärung kommt,
die mir und jeden Interssierten erklärt, wieso in den letzten Monaten das Thema Bildung zur Nebensache bzw. quasi
Privatsache wurde. Und dann lese ich tatsächlich 82 Fälle! Je nach Kontext sind 82 Fälle natürlich viel oder weniger viel.
Kurz gegoogelt:Baden Württemberg hat ca. 1,1 Millionen Schüler und ca. 112.000 Lehrkräfte. Darüber
nachgedacht...hm...da sind 82 Fälle in drei Monaten auf einmal nicht mehr ganz soviel.Selbst wenn im rollierenden System,
was die Schüler ja unter anderem tapfer ertragen haben, nur ca 50% der Schüler vor Ort waren, kann man gemessen an
der Gesamtzahl nun wirklich nicht von einem "Hotspot Schule" sprechen!!! Da ist die Wahl der Überschrift ehrlich gesagt
unglücklich gewählt, zumindest ist das meine Meinung. Viele lesen nur Überschriften und fühlen sich in ihren
Angstgedanken bestätigt. Denn seit Monaten kämpfen Eltern darum, dass ihre Kinder nicht als laufende
Virenschleudern oder "Großeltern ins Krankenhaus bringende Wesen" angesehen werden. Dazu kämpfen Eltern, um die
Chancengleichheit und Bildungschancen ihrer Kinder und das parallel zur Berufstätigkeit, Homeschooling und
Kinderbetreuung von Kita-Kindern.Kurz zur Klarstellung: ich habe keine Aluhüte zu Hause, bin kein Impgegegner
und meine politische Gesinnung ist fern von rechts, aber sowas von. Aber was ich zu Hause habe: ist ein Taschenrechner,
das hilft um Zahlen in Relation zu setzen! Dieser Tage würde das zur wirklichen Informationsvermittlung helfen! Damit
meine ich nicht, Infektionen zu verharmlosen; aber hier ist Verhältmismäßigkeit vielleicht eine Lösung. Man kann Zahlen
darstellen und ich bin froh, endlich darüber mal etwas zu lesen. ABER: dann doch bitte nicht als Panikmacherei. Die Frage
ist doch, wie wird in den nächsten Monaten mit diesem Virus umgegangen; denn es ist nun mal da. Ist es nicht sinnvoller
eine Stragie des umsichtigen Umgangs zu finden? Und dazu gehört die Presse auch! Es war mir ein Anliegen dies
mitzuteilen. Ich bin eine Mama von einem Schulkind und einem Kitakind. Die Aufgaben und Lerninhalte meines Schulkindes
habe ich auch vor Corona gekannt. Die Arbeit der Lehrer habe ich davor geschätzt und tue es immer noch. So weiß ich
doch, wenn ein Kind gerne zur Schule geht, liegt das zum großen Teil an der Lehrkraft und mein Kind geht gerne zur
Schule. Wir hatten Glück mit unserer Schule und unserer Lehrkraft, sie hat sich viel Mühe gegeben! Aber Bildung darf
niemals von Glück abhängen! In den letzten Jahren gab es große Bemühungen gleiche Chancen für Kinder zu ermöglichen.
Da gibt es noch viel zu tun und die aktuelle Situation trägt nicht positiv dazu bei. Aber Sie als Journalist können
Bewusstsein wecken, ich würde mich sehr darüber freuen! Dies soll kein persönlicher Angriff sein, lediglich ein Feedback.