Mode
Mode
Heute gibt es auch mehrere Möglichkeiten, bequem einzukaufen, z. B. per Katalog oder per Internet. Immer mehr Geschäfte bieten ihr Sortiment auch auf Webseiten an. Bekannte Versandservice sind z. B. Quelle, Otto oder Neckermann. Die Preise sind oft gün
Mode hat viele Gesichter: -  für die Alltag -  für Gesellschaft (Gelegenheiten) -  für Freizeit -  für Sport = muss tragebar, bequem, praktisch, funktionell
Mode und Subkultur:
Herrenmode:
Die Geschichte der Kleidung
Im alten Ägypten
Griechenland um 470 bis 300 v. Chr
Römisches Reich um 300 v. Chr. bis 350 
Nordeuropa 2000 v. Chr. bis 800
Mittelalter ca. 1100 bis 1350
Romanische und gotische Mode 1300-1390
1390 bis 1450
14. Jahrhundert
Frühe Renaissance 1449-1525, Italien
Rokoko: Um 1730 bis 1770
In der napoleonischen Zeit
Damenmode bis 1825
Damenmode 1825-1850
Herrenmode 1800-1850
Modische Revolution
The Roaring Twenties
Elegante Weiblichkeit:
Die Linie der Männermode wird weicher und eleganter.
Kleiderformen
Kriegsjahre
die 50er
Jeans
DER MINI - ROCK
Die Mode der 70er
80er Jahren
Die heutige Modewelt

Mode und schnhe

1. Mode

Mode ist ein großes Wort für etwas, was uns von
der Modeindustrie vorgegeben wird. Nicht alles
finden wir schön, nicht alles können wir tragen
aber irgendwie lassen wir uns doch, mehr oder
weniger, von ihr beeinflussen.
Hat: Krivenko O. V.

2.

Es gibt Frauen, die sehen einfach immer gut aus. Perfekt
geschminkt und stets stilvoll gekleidet lassen sie andere Frauen
vor Neid erblassen. Dabei könnte jede Frau mehr aus ihrem Typ
machen. Und sie wird bald feststellen: gutes Aussehen ist keine
Frage des Geldbeutels, sondern eine Frage der inneren Einstellung.
Und wenn Frau auch nicht Kleidergröße 36 hat, so kann sie doch
mit kleinen Tricks ihre Vorzüge herausstellen und ein paar Pfunde
zuviel geschickt kaschieren. Neben der passenden Kleidung spielt
auch das Make-up, die Frisur und die Körperpflege eine
entscheidende Rolle dabei, ob Frau gut aussieht.
Modetipps, Rezepte für selbst gemachte und preiswerte
Kosmetika, Schönheitstipps für den Notfall, Farb- und
Stylberatung, sowie Einkaufstipps für preiswerte, aber feminine
Mode werden gesucht. Aber auch Vorschläge, was Frauen
unbedingt vermeiden sollten bei ihrer Kleiderwahl oder gute Tipps
im Bereich der Accessoires sind willkommen

3.

4.

In jeder Zeit ist etwas anderes modisch. Mode
ändert sich sehr schnell. Was gestern noch „in“
war, ist heute schon altmodisch. Die alten
Modetrends kommen aber oft wieder. Sich
modern kleidern bedeutet, sich so kleidern, wie
es jetzt Mode zeigt zu modisch. Wenn etwas
nicht mehr der aktuellen Mode entspricht ist
schon altmodisch. Mode, das ist nicht nur
Kleidung, sondern auch Frisur und Schmücke

5. Mode

Mode ist ein Wort, durch das sich nur wenige Leute nicht aus der
Ruhe bringen lassen. Vor allem die Frauen unterliegen gern seinem
Zauber. Viele von ihnen laufen nach modischen Neuheiten,
abonnieren verschiedene Modezeitschriften, besuchen Modenschauen
oder sehen sie sich wenigstens im Fernsehen an. Die Modetrends
wechseln schnell. Was gestern fast eine Modetorheit war, ist heute
nicht mehr zu tragen.
Das Wort Mode bezieht sich nicht nur auf die Kleidung, sondern auch
auf Frisur, Schminken und modisches Beiwerk. Dazu gehören
Schuhe, Schmuck, Handtaschen, Gürtel, Handschuhe, Schals,
Tücher, Hute, Mützen, Sonnenbrillen und Regenschirme. Das gut
gewählte Beiwerk ergänzt unsere Kleidung.
Die Kleidung muss gut sitzen, sie darf unsere Bewegung nicht
einschränken. Wenn wir schick aussehen wollen, denken wir an
Farben, die unserem Typ entsprechen sollten.
Natürlich muss man wissen, was für Kleidung und Schuhe man bei
verschiedenen Gelegenheiten anziehen kann. In der Gesellschaft
tragen die Männer meistens einen Abendanzug, d.h. eine Hose und ein
Sakko, dazu ein Hemd mit Krawatte oder Fliege und Halbschuhe. Die
Frauen ziehen ein Abendkleid und Pumps.

6. Heute gibt es auch mehrere Möglichkeiten, bequem einzukaufen, z. B. per Katalog oder per Internet. Immer mehr Geschäfte bieten ihr Sortiment auch auf Webseiten an. Bekannte Versandservice sind z. B. Quelle, Otto oder Neckermann. Die Preise sind oft gün

Heute gibt es auch mehrere Möglichkeiten, bequem einzukaufen, z. B. per Katalog
oder per Internet. Immer mehr Geschäfte bieten ihr Sortiment auch auf Webseiten
an. Bekannte Versandservice sind z. B. Quelle, Otto oder Neckermann. Die Preise
sind oft günstig. Die Nachteile ist, dass wir diese Kleidung nicht ausprobieren
können und die gelieferte Ware entspricht oft nicht unseren Vorstellungen. Die
Kleidung ist oft zu groß oder zu eng und die Qualität ist nicht genügend. Ich habe
gute Erfahrungen mit Einkaufen per Katalog oder Internet.
Wir müssen um unsere Kleidung kümmern, um uns länger zu halten. Die Kleidung
sollten wir sauber halten. Zu Hause sollten wir uns ausziehen und unsere Kleidung
lüften lassen. Wir sollten lieber Kleidungsstücke aus natürlichen Materialien als
solche aus Kunstfasern tragen.

7. Mode hat viele Gesichter: -  für die Alltag -  für Gesellschaft (Gelegenheiten) -  für Freizeit -  für Sport = muss tragebar, bequem, praktisch, funktionell

Mode hat viele Gesichter:
- für die Alltag
- für Gesellschaft (Gelegenheiten)
- für Freizeit
- für Sport
= muss tragebar, bequem, praktisch, funktionell

8.

Mode kommt aus dem Französischen und stammt vom lat.
modus "Art und Weise" ab. Der Begriff wurde das erste Mal im
17. Jahrhundert in Frankreich verwendet. Allgemein: der
schneller als der Stil einer Epoche sich wandelnde Geschmack
in Kultur, Zivilisation und Lebensweise. Unter Mode in der
Kleidung versteht man den schnellen Wechsel der Bekleidung
und ihres Beiwerkes in Schnitt, Form, Farbe und Material.
Merkmal: Irrationalität der Änderung. Soziologisch u.
psychologisch fußt Mode auf dem Neuerungsstreben, aber auch
auf einer Verschränkung der Motive von Anpassungsstreben
und Absonderungssucht. Erfolg und Mißerfolg der Mode hängt
von der Fähigkeit ab, Bedürfnisse zu erkennen, Bedarf zu
wecken und zu decken. Weil der Mensch seinen Körper und
seine Bekleidung weitestgehend als Einheit sieht, ist er durch
Mode ansprechbar: er akzeptiert oder lehnt die Botschaft der
Mode ab. Mode ist der persönliche Freiraum des Menschen,
sich der Gesellschaft anzupassen oder sie über die
Ausdrucksformen der Bekleidung abzulehnen. Da Bekleidung
(im Gegensatz zum Körper) oft und leichter ohne großen
Aufwand veränderlich ist, bietet die Mode dem Menschen eine
einfache Möglichkeit, sein Erscheinungsbild zu verändern.

9.

Jugendliche ziehen gern Jeans
verschiedener Farben mit T-Shirts,
Sweatshirts, Pullis und Hemden an, dazu
tragen sie Stoff- oder Turnschuhe.
Die Kleidung hängt auch von den
einzelnen Jahreszeiten ab. Im Sommer
tragen wir leichte Kleider, ärmellose
Blusen, Hemdblusen oder Hemden mit
kurzen Ärmeln, weite Röcke, kurze Hosen
und Shorts, verschiedene T-Shirts. Dazu
haben wir Pantoletten oder Sandalen an.
Im Winter ziehen wir etwas Warmes an:
Hosen, Pullover, Winter- und Pelzmäntel,
Winterschuhe oder Lederstiefel.

10. Mode und Subkultur:

Zuerst muß die Frage gestellt werden was eine "Subkultur" ist.
"Randschicht", "Gegenmilieu" oder "Teil einer konkreten
Gesellschaft" könnten Antworten sein. Teil einer konkreten
Gesellschaft paßt im Zusammenhang mit den sechziger Jahren
am besten, außerdem wurde im Verlauf des Seminars schon
einmal auf diese Definition hingewiesen.
Eine Subkultur unterscheidet sich in ihren Bräuchen, Werten
und Normen von der jeweiligen Gesellschaft. Auf die Mode
bezogen heißt das, daß die Subkultur eine eigene, andere Mode
kreiert bzw. verwendet als der Rest der Gesellschaft. Da in
letzter Zeit die negative Konnotation von Subkulturen immer
weniger bedeutsam wurde, kam es sogar soweit, daß man die
"Mode der Subkulturen" für die Massenmode verwendete.
Man griff die unterschiedlichen Stilrichtungen auf und nutzte
sie für eigene Zwecke, was man zuerst ablehnte, wurde zum
neuen Modetrend. Jugend ist zur Modemacht geworden:
aufgrund ihrer Zahl und ihrer Kaufkraft. Sie ist auch
trendsetter: was Töchter und Söhne tragen, regt oft Mütter und
Väter an

11. Herrenmode:

Ab Mitte der sechziger Jahre machte sich auch
in der Herrenmode ein Stilwandel bemerkbar.
Nach 1964 - bis dahin unterschied sich die
Herrenmode kaum von jener der 50er Jahre . Die
nach dem 2. Weltkrieg geborene Generation
hatte andere Vorstellungen von Mode und wollte
ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten.
Sie forderten sowohl auf politischer und sozialer
Ebene als auch im moralischen und sexuellen
Bereich Gerechtigkeit, Aufklärung, Entlarvung
von Vorurteilen und Selbstbetrug. Sicherlich
beeinflußten die verschiedenen neuen Trends der
Damenmode die Herrenmode, aber auch die
Kleidungung der damaligen Idole, allen voran
die Beatles, wirkte sich auf die
Kleidungsgewohnheiten aus. Trotzdem, und das
sollte betont werden, blieb die konventionelle
Kleidung - Anzug, Hemd, Krawatte - weiterhin
bestehen, denn vor allem in der Berufswelt war
die "neue, legerere" Kleidung nicht gestattet
bzw. nicht gerne gesehen.

12.

13.

14.

15. Die Geschichte der Kleidung

Die Geschichte der Kleidung beginnt mit dem Tierfell. Die prähistorischen Menschen hängten sich
unbearbeitete Tierfelle um ihre Körper, um sich vor Umwelteinflüssen zu schützen. Es wird aber auch
behauptet, dass diese Menschen dies taten, um sich selbst zu schmücken und anderen zu imponieren. Die
Eitelkeit und nicht die Nützlichkeit stand also am Anfang der Kleidung - sie führt geradewegs zur Mode, wie
wir sie in der spätkapitalistischen Kultur kennen.
Menschen können sich ihrer Umwelt anpassen, so dass Kleidung nur ein MIttel unter anderen ist, um sich
zum Beispiel gegen Kälte zu schützen. Man kann den Körper auch so abhärten, dass er kaum der Kleidung
bedarf. Die frühen Menschen waren auch noch sehr viel mehr behaart als heute. Man vermutet, dass die
menschliche Haut im Lauf der Menschheitsgeschichte immer haarloser wurde, je mehr die Menschen sich
bekleideten. Der Schutz, den die Kleidung gewährt, wurde immer nötiger, je mehr der Mensch seinen
Körper an Kleidung gewöhnt hatte.
In der Altsteinzeit trugen Menschen einen Lendenschurz, Rock oder eine Art Hose aus Fell.

16. Im alten Ägypten

Im alten Ägypten, also etwa 4000 v.Chr., waren die
Menschen aufgrund der milden Klimabedingungen
nur sehr spärlich bekleidet. Die Kleidung selbst war
leicht und wurde aus Leinen hergestellt. Die Männer
trugen einen knie- oder wadenlangen Schurz, der auf
unterschiedliche Weise drapiert werden konnte.
Angehörige der höheren Schicht, wie Mitglieder der
königlichen Familie oder Priester, ergänzten diesen
noch mit einer Tunika. Sklaven hingegen waren in
der Regel fast nackt. Palastdienerinnen waren
beispielsweise meist nur mit Perlenschnüren um den
Bauch „bekleidet“. Die Gewänder der einfachen
Leute waren sehr schlicht und aus weniger zartem,
rauerem Leinen gefertigt

17.

Frauen und Männer waren aufgrund des heißen Klimas zumeist spärlich bekleidet. Ebenso sollten die Kleider bei der
Arbeit nicht hinderlich sein. Es gab auch sogenannte Arbeits- oder Dienstkleidung, wodurch die Trägerin ihre
Funktion oder ihren Beruf optisch preisgab. Oftmals waren die Brüste nicht bedeckt und zu besonderen festlichen
Gelegenheiten trugen die Ägypterinnen gern das plissierte, hautenge, knöchellange weiße Frauengewand, welches die
Figur besonders betonte. Die Götter waren zumeist ebenso dargestellt, was darauf schließen lässt, dass damit der
Aspekt der Fruchtbarkeit hervorgehoben werden sollte.
Kleidung galt auch als Statussymbol: je höher der gesellschaftliche Stand einer Frau, desto so komplizierter und
hinderlicher war ihre Kleidung. An den Beinen konnten die Kleider so eng geschnitten sein, dass die Trägerin kaum
gehen konnte.
Reichtum und Adel wurden auch durch Schmuck betont: Amulette, Pektorale, der ägyptische Perlenkragen, Diademe,
Armreife, Schmuckgürtel und Ketten waren die beliebtesten Attribute zur Kleidung. Der Schmuck, vorwiegend
motivreich gestaltet, unterstrich die Lebensfreude und Verbindung zu den Göttern. Der Perlenkragen stellte einen
farbenprächtigen Sonnaufgang dar; die Blütendiademe zeigten die Sonne auf ihrem täglichen Rundweg und somit die
Trägerin als Teil des Universums.
Die Morgentoilette, das Anlegen der Kleidung und des Schmucks gehörten zum gottgefälligen Ritual, welches auch
an den Götterbildern vollzogen wurde.
Aufgrund der Wichtigkeit dieser Attribute gewann auch die Pflege der Kleidung und des Schmucks an Bedeutung.
Die Bediensteten, die sich diesen Aufgaben widmeten, waren hoch geachtet.
Die kultivierte Lebensart der Ägypterinnen manifestierte sich deutlich in ihrem vornehmen, eleganten Stil. Der Frau
kam als Schöpferin und Trägerin dieser Mode eine bedeutende kulturtragende und zivilisatorische Aufgabe zu

18. Griechenland um 470 bis 300 v. Chr

Die Kleidung der Griechen wurde hauptsächlich durch den
Faltenwurf variiert. Der Mann trug den "Chiton", ein
hemdartiges Leinengewand und die "Chläna", einem
warmen, großen Mantel mit Überschlag. Die Frau war
häufig nur mit dem "Peplos", einem gegürteten oder
gefalteten Überwurf bekleidet, seitlich zugenäht oder offen.
Beim Gehen zeigten die Frauen dabei Ihre Oberschenkel.
Im 6. Jh. wurde der Peplos durch den Chiton ersetzt. Der
lange Chiton war das Festgewand der Frauen, darüber
zogen sie zuweilen noch ein Oberkleid.
Nach den Perserkriegen hieß jedes Unterkleid für Männer
und Frauen Chiton. Die Kleidung war vorwiegend weiß.
Der Mann jedoch trug später über dem Chiton den farbigen
"Himation".
In hellenistischer Zeit verschwand der Peplos vollständig
und der Chiton wurde dicht unter der Brust gegürtet.
Als Fußbekleidung dienten Sandalen und Stiefel

19. Römisches Reich um 300 v. Chr. bis 350 

Römisches Reich um 300 v. Chr.
bis 350
Auch bei den Römern wurden die Gewänder in Falten gelegt und am Körper
drapiert. Damit diese Konstruktionen hielten, wurden die Stoffe mit Fibeln
zusammengesteckt. Männer und Frauen kleideten sich mit der "Tunika": Ein
ärmelloses oder kurzärmeliges weißwollendes Hemd, das bis auf die Knie
reichte. Im Hause wurde es lose, in der Öffentlichkeit gegürtet getragen. Auf
der Straße zogen Frauen noch die "Palla", einen Umhang und Männer die
"Toga", ein Kreissegment mit einer Länge von ca. 5,60 Meter und einer Breite
von ca. 2,20 Meter darüber.
Das eine Ende der Toga hing von der linken Schulter vorn auf die Füße herab,
das andere Ende wurde über den Rücken unter der rechten Achsel
hindurchgeführt und wieder über die linke Schulter zurückgeworfen. Die
gewöhnliche Toga war altweiß, die von Beamten, Priestern und freigeborenen
Knaben hatten purpurne Besatzstreifen. Senatoren und andere, die ein
öffentliches Amt bekleideten, trugen eine leuchtendweiße Toga.
Die Tunika der Senatoren hatte einen breiten Purpurstreifen, die der Ritter
einen schmalen.
An den Füßen trug man Sandalen, "Caligae" (Soldatenstiefel) und "Calceus"
(lederner Straßenschuh, der den Knöchel umschloss

20.

21. Nordeuropa 2000 v. Chr. bis 800

Überreste von Knochennadeln und Steinmesser zeugen davon,
dass die Menschen in der jüngeren Steinzeit bereits Häute und
Felle zuschnitten und zusammennähten, um Kleidung
herzustellen.
Männer trugen in der älteren nordischen Bronzezeit Kittel,
Mantelumhänge, Mützen, Beinbinden und Bundschuhe. Frauen
kleideten sich mit einem langen Falten- oder Schnurrock,
Haarnetz, Beinbinden und ebenfalls Bundschuhen.
Die Tracht der Germanen in der vorrömischen Zeit bestand bei
den Männern aus einem kittelartigen Rumpfkleid. Darüber
stülpte man im Winter ein ponchoartiges Pelzkleid. Die Beine
wurden durch eine lange Hose bedeckt. Die Frauen kleideten
sich mit einem langen, ärmellosen und auf den Schultern durch
eine Fibel zusammengehaltenen Gewand mit Gürtel. Darüber
zogen sie einen Mantelumhang und bedeckten den Kopf mit
einem Tuch

22. Mittelalter ca. 1100 bis 1350

Um 1130 waren Männer- und Frauenkleider
kurzfristig kaum zu unterscheiden. Beide trugen
einen langen Rock, ähnlich wie eine Tunika und
darüber einen langen Mantel, der von einem
"Fürspan", einer aufwendig gestalteten Schnur oder
Kette, gehalten wurde. Der Oberrock hatte entweder
keine Ärmel oder sehr lange, deren Öffnungen bis
auf den Boden reichten. Die Frauen trugen außerdem
noch Halbstrümpfe oder Beinbinden. Als
Fußbekleidung dienten Bund- oder Schlupfschuhe

23.

24. Romanische und gotische Mode 1300-1390

Mit dem zunehmenden Marienkult ließen
auch Männer und Frauen ihre Haare wachsen.
Die Gewänder fielen leicht fließend bis zum
Boden herab. Der lange Rock wurde vorn
oder seitlich geschlitzt, um beim Reiten nicht
zu behindern. Darunter trug man Beinlinge,
die an einem Leinenhemd befestigt wurden

25. 1390 bis 1450

In der französisch-burgundischen Mode wurde die Kleidung
allmählich enger. Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde
dann der kurze Rock modern, die sogenannte "Schecke"
(altfrz. "jaque" - Jacke). Darunter trug der Mann ein
enganliegendes Wams und Strumpfhosen, die bis zu den
Hüften reichten. Besonders elegant waren auch zweigeteilte
Kleider mit unterschiedlichen Farbhälften, die "Miparti"
genannt wurden. Nur der Adel trug den "Dusing", ein
breiter, lose auf den Hüften liegender Gürtel.
Die Schuhe wurden zu Schnabelschuhen und hatten
zuweilen abnorm hohe Absätze. Das Pendant dazu bildeten
phantasievolle, zylinderartige Hüte mit schmaler und
gelegentlich hochgestellter Krempe. Dazu trugen die Herren
auch den "Gugel" ("Kugel"), eine Kapuze mit ansitzendem
Schulterkragen oder die "Sendelbinde", ein Stoffband, das
entweder an einer Seite herunterhing oder um Kopf und
Kinn gewickelt wurde.

26. 14. Jahrhundert

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts trug
der Mann bis auf Schritthöhe
verkürzte Jacken, die
sogenannten Schecken, dazu
verlängerte Strümpfe und noch
immer, die schon früher beliebten
Schnabelschuhe. Das Haar wurde
halblang und über dem Gesicht kurz
getragen, was dem heutigen Pony
nahe kommt. Auch
Kopfbedeckungen waren üblich,
wie zum Beispiel die Bundhaube
aus Leinen. Das Gesicht war
entweder glatt rasiert oder es wurde
ein Vollbart getragen, der zu dieser
Zeit langsam in Mode kam

27.

28. Frühe Renaissance 1449-1525, Italien

Die frühen Renaissancejahre blieben noch
bei den oben engen und hochtaillierten
Kleidern mit weiten Röcken. Dazu trugen
die Frauen eine kleine Kappe. Auch bei den
Männern wurden nun die Röcke weiter,
blieben aber kurz.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
wurden Ärmel und Beinbekleidungen
gepufft und geschlitzt. Bei der
Männerbekleidung trat das Hemd sichtbar
in den Vordergrund. Wams, Schaube,
Pluderhose, die sogenannten "Bärenfüße"
als Schuhform und als Kopfbedeckung das
Barett beschreiben die Mode des Herrn

29.

30.

31.

32.

33.

34. Rokoko: Um 1730 bis 1770

Schon seit 1719 kam der Reifrock in Mode.
Wespentaille und ein tiefer eckiger oder
runder Ausschnitt zeigten ein hohes
Dekolleté. Die Halbärmel wurden am Rand
mit Spitzenvolants verziert. Die Frisur
benötigte Schläfen- und Ringellocken. Am
Fuß zierten Stöckelschuhe ihre Trägerin

35.

36. In der napoleonischen Zeit

In der napoleonischen Zeit wurden aus den Chemisenkleider die
typischen Empirekleider, die sich nun nicht mehr am Vorbild der
griechischen Antike orientierten, sondern an dem der römischen
Kaiserzeit. Die Taille rückte immer höher bis direkt unter die Brüste,
der Ausschnitt der Kleider wurde tiefer und der Rock wieder
bodenlang. Die Stoffe waren teilweise so dünn, dass die Frauen nur
fleischfarbene Trikots darunter tragen konnten (vgl. Thiel, a.a.O., S.
297). Es handelte sich bei dieser Mode eher um eine Salonmode, da
sie dünnen Stoffe den klimatischen Verhältnissen in Nordeuropa
nicht entsprachen und auch nicht für die täglichen Arbeiten des
Durchschnittsmenschen geeignet waren. „Nicht ohne Grund wurden
die Erkältungskrankheiten in jenen Jahren Musselinkrankheiten
genannt" (Thiel, a.a.O., S. 294). Um etwas Wärme zu erhalten,
benutzte man lange, relativ breite Kaschmirschals, deren Drapierung
eine besondere Kunst erforderte und an der man den
gesellschaftlichen Stand der Frau erkennen konnte. Wie wichtig dies
war, wird daran deutlich, dass die Modezeitschriften ausführliche
Anleitungen zum Binden und Drapieren der Schals gaben.
Unerlässliches Requisit zu diesen Empirekleidern wurden die langen
Handschuhe.

37. Damenmode bis 1825

Die napoleonischen Kriege und der Niedergang der Macht Napoleons leiteten
die restaurativen Tendenzen ein. Die Abkehr von den liberalen bürgerlichen
Ideen zeigt sich in der gleichzeitig stattfinden Verabschiedung der antiken
Vorbilder aus der Mode. Gleichzeitig endet mit dem Empirestil die letzte
Epoche einheitlicher europäischer Mode. Von dieser Zeit an wird der Wechsel
der Moden immer schneller und unterscheidet sich auch in den einzelnen
Ländern. Damit spiegeln sich auch hier die zunehmend unterschiedliche
Entwicklung der europäischen Staaten und die gesellschaftlichen Umbrüche.
Zunächst wurden die Empirekleider der Tendenz nach beibehalten, jedoch
deutlich abgewandelt: der Rock wird steifer und enger und fällt manchmal von
der unter dem Busen sitzenden Taille wie eine Röhre hinab. Die Ärmel werden
wieder lang und haben oft einen oder mehrere Puffe. Die Tageskleider sind
hochgeschlossen und haben wieder einen Kragen, der teilweise aus Spitze
gefertigt wurde. Als Aufputz hatte man eher klein gefältete Rüschen oder
Krausen, ausgezackte Säume oder mehrfach übereinander aufgesetzte
Besatzstreifen. Als ein zweckmäßiges Übergewand in Zeiten des Krieges
setzten sich während der napoleonischen Kriege Mantelkleider durch. Die
Abkehr vom antiken Vorbild zeigt sich auch in den Frisuren und
Kopfbedeckungen: die Spitzenhauben kehren zurück, oftmals mit zahllosen
Rüschen verziert. In den Städten trugen die Frauen auch Hüte, die früher ein
ausschließlich männliches Kleidungsstück gewesen waren. Ihre Verwendung
spiegelt eine Errungenschaft der Revolution, die Teilnahme der Frauen am
öffentlichen Leben. Dementsprechend wurde die Haube, die als Symbol der
häuslichen Gebundenheit der Frau gesehen wurde, mehr in ländlichen
Gebieten getragen.

38. Damenmode 1825-1850

Ab ungefähr 1825 beginnt in der Damenmode parallel zur
Restauration in der Politik ein neues „Zeitalter der
Weiblichkeit". Genährt wurde dies durch die im Gegensatz
zur Revolutions- und Kaiserzeit, die eine Zeit größerer
Freiheit und geringerer Restriktionen für Frauen gewesen
war, stehende Überzeugung, es sei die Aufgabe der Frauen,
in erster Linie im Hause zu wirken. Aufgabe der Frau sei
es, im häuslichen Wirkungskreis moralische Reinheit zu
praktizieren und dadurch einen beruhigenden Einfluss auf
die in der Welt tätigen Männer auszuüben. Demgegenüber
wurde die Aufgabe der Männer darin gesehen, die Frauen
vor den Unbilden der sich durch die beginnende
Industrialisierung wandelnden Welt zu schützen und sie
von deren Einflüssen fernzuhalten. Die strenge Scheidung
von Drinnen und Draußen und die Rituale des bürgerlichen
Lebens verlangten eine züchtige, sanfte, bescheidene und in den oberen Gesellschaftsschichten - müßige Frau.
Dieses Gesamtbild zeigt sich in der Mode als Rückkehr zu
alten höfischen Vorbildern, die allerdings durch die
Verwendung solider Stoffe deutlich verbürgerlicht werden

39.

40.

Die immer weiter werdenden Röcke dieser Mode
erforderten die Rückkehr zu zahlreichen Unterkleidern.
Gewöhnlich trug man über einem Leinen- oder
Baumwollhemd ein Korsett aus Fischbeinstäbchen, um
die gewünschte Wespentaillenfigur zu erzielen.
Darüber wurden immer mindestens drei gestärkte
Unterröcke getragen, die gelegentlich durch
Roßhaareinlagen versteift wurden, um dem weiten
Kleiderrock noch mehr Breite und Stand zu geben. Seit
ca.1830 trugen die Frauen Unterhosen, die meist bis
zum Knie reichten. Es war unschicklich, Unterhosen
beim Namen zu nennen. Die Prüderie der Zeit führte zu
der Bezeichnung die „Unaussprechlichen".
Die städtischen Frauen trugen meist schwarze
Lederschuhe oder Stiefeletten. Die aus der Empirezeit
stammenden flachen Kreuzbandschuhe (Vorläufer der
heutigen Ballettschuhe) wurden nur noch am Abend
getragen und waren in der Regel aus Stoff. Über
Jahrzehnte hielt sich das lange Cape als Mantelersatz.
Wichtige Requisiten, ohne die die feine Dame nicht
auskommen konnte, waren Handschuhe, Schirm,

41. Herrenmode 1800-1850

Herrenmode 18001850
Die durch das Leitbild des Dandys gekennzeichnete englische Herrenmode, die in dem „Dandy der
Dandys" (Thiel, a.a.O., S. 305) George Bryan Brummel ihre extreme Ausprägung fand, bestimmte die
gesamte kontinentale und auch nordamerikanische Mode des 19. Jahrhunderts. Leitbild des Dandys
war vollendete unauffällige Eleganz, die sich in erster Linie durch den perfekten Schnitt und die
verwendeten hochwertigen Stoffe ergab. Die Farben der Anzüge waren regelmäßig dunkel; aufzufallen
war verpönt. Als Schmuck waren nur die Uhr und die Krawattennadel „erlaubt". Die eigentlich
bedeutenden und ständigen Variationen unterliegenden Kleidungsstücke waren die Krawatte und die
Weste; letztere konnte verziert und aus sehr kostbaren Stoffen gefertigt werden. Folge des DandyLeitbildes war der Aufstieg einzelner sehr guter Schneider, die Vorläufer der späteren Couturiers sind
Die deutsche Herrenmode variierte die englischen Vorbilder ab den 1830er Jahren nur wenig. Die
Hosen zeigten die seit der Revolution übliche schmale Beinform und waren teilweise so lang, dass sie
mit einem unsichtbaren Steg getragen werden mußten, um Form zu bewahren. Zum Anzug wurde
immer eine gemusterte oder farbige Weste getragen; auch die Krawatten, die eher Halstücher waren,
zeigten Farbe und wurden nach englischem Vorbild kunstvoll gewickelt. Hemden hatten einen sehr
hohen, engen Kragen (Vatermörderkragen), der erst in den 40er Jahren auch umgelegt wurde. Der
Gehrock verdrängte den seit der Revolution als Tagesanzug des Bürgers bislang üblichen Frack, der
nur noch zu festlichen Gelegenheiten getragen wurde. Die Gehröcke waren überwiegend glatt
gearbeitet, konnten aber auch faltig eingesetzte Schoßteile in der Rückenpartie und gebauschte Ärmel
haben. Die Mäntel waren lang und weit; sie hatten meist ein Schultercape. Dazu wurden hohe Zylinder
als Kopfbedeckung getragen, ab 1823 auch der bequemere Chapeau claque. Regel waren Lederstiefel
unterschiedlicher Höhe; am Abend trugen die Herren für den Tanz Halbschuhe.

42.

43. Modische Revolution

Im 20. Jahrhundert wurde Mode zu einem Massenphänomen.
Dieses Jahrhundert hat die bedeutendsten modischen
Revolutionen hervorgebracht: Hosen für Frauen, Verzicht
aufs Korsett, den kurzen Rock, Sportmode. Erst in den 20er
Jahren dieses Jahrhunderts beginnt die Frauenmode wirklich
modern zu werden. Sie hat einige Prinzipien von der
Herrenmode übernommen: Funktionalität, Schlichtheit,
Verzicht auf oberflächliche Dekorationen.
Natürlich greift die Mode des 20. Jahrhunderts immеr wieder
auf die Mode vergangener Zeiten zurück. In den 1990er
Jahren lebt die Mode vom spielerischen Umgang mit bereits
Dagewesenem. Die grossen modischen Umwälzungen
fanden aber zu Beginn des Jahrhunderts statt. In der
Frauenmode wurden hautpsächlich diese Veränderungen
sichtbar. Die Kleidung wurde funktionaler, da sich Frauen
zusehends in der Öffentlichkeit bewegten, Sport trieben und
später auch Berufe ausübten. Die Einstellung von Schönheit
änderte sich: Man fand schlichtere Linien schön. Die Mode
wurde körpernäher. Das lästige, ungesunde Korsett
verschwand allmählich von der Bildfläche. Dafür wurden die
Kleider körpergerechter und natürlicher, als in den Zeiten
vorher

44.

Die Mode wurde also im Allgemeinen
schlichter. Das soll aber nicht das Ende
des Prunkvollen sein. Eine Dame trug
nicht den ganzen Tag dieselbe
Kleidung. Sie besass für jede tageszeit
und jeden Anlass die passende
Ausstattung. Sogenannte Hausklieder
waren in der Regel üppiger und
weicher als die Strassenkleidung.
Damit man die Damenmode von der
sehr strengen Herrenmode
unterscheiden konnte, wurden bei jener
feminine Accessoirs angebracht. Unter
dem strengen Jackett trug die Dame
zum Beispiel eine Spitzenbluse.
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg
wurden die Röcke schmaler und kürzer. Sie
zeigten nun nicht nur den Fuss, sondern den
Knöchel oder sogar manchmal die Wade.
Während des Krieges orientierten sich die
Schnitte der Damenkostüme den Uniformen
der Männer

45. The Roaring Twenties

Viele Frauen waren während des Ersten Weltkrieges zur Selbständigkeit
gezwungen und waren nicht bereit, diese nach Kreigsende aufzugeben. Sie
waren vermehrt in der Öffentlichkeit sichtbar auch ohne männliche Begleitung.
Viel mehr Frauen waren berufstätig. Zu den typischen Tätigleiten wie
Kindermädchen, Haushälterin oder Näherin kam die Büroarbeit. Frauen trieben
Sport, sie fuhren Auto. Die Mode der Frauen blieb etwa ähnlich wie in der
Vorkriegszeit. Grosse Stoffmassen und und viele Verzierungen galten als
veraltet. Sie Mode war einfach und schlicht. Frauen wollten sich ungehindert
bewegen können. Also wurden duie Röcke kürzer. Sie waren nur noch
kniebedeckend. Die bodenlangen Kleider hatten endgültig ausgedient. Die
Kleider waren gerade geschnitten und ignorierten Hüfte, Taille und Busen. In
den 20er Jahren trug die Frau zwar kein Korsett mehr aber dafür andere
Miederwaren aus aus modernen Materialien. Damals war ein flacher Busen
angesagt. Die Haare wurden kurz geschnitten: Bubikopf! Die Kleider waren
streng und sahen gegenüber der früheren Mode eher männlich aus. Androgynie
war das Zauberwort. Die Frau rauchte auch auf der Strasse und trug ein
Selbstbewusstsein zur Schau, das vielen fast zu "männlich" war.

46. Elegante Weiblichkeit:

Die kastenförmigen Kleider veschwanden wieder. Sportlichkeit und knabenhaftigkeit verschwanden
zusehends aus der Damenmode. Die Mode wurde eleganter und weicher. Die Kleider waren körperbetont
und flossen am Körper entlang. Oft wurden sie unten weiter. Der Godet-Rock ist eine typische Rockform
der 30er Jahre. Die Säume fielen zuerst bis unters Knie dann bis zur Wadenmitte. Die Taille rutsche nach
oben und wurde durch schmale Gürtel betont. Durch die schmalen Röcke und die hohe Taille schien es, als
hätten die Damen sehr lange Beine.
Die Haare wurden wieder länger. Im Gesicht wurden nur dezente Farben als Make-up verwendet. Marlene
Dietrich gehört mit ihrem schmalen Gesicht und den schmal gezupften Augenbrauen zu den Frauen, die
die 30er Jahre verkörpern. Greta Garbo zählt mit ihrem femini-androgynen Körper zu den herausragenden
Frauengestalten dieser Zeit.

47. Die Linie der Männermode wird weicher und eleganter.

48. Kleiderformen

Die beliebteste Kleiderform der 30er Jahre war das Prinzesskleid. Dieses lange
schmale Kleid betonte die Silhouette der Frau. Die praktische Kombination von
Rock und Bluse setzte sich immer mehr durch. Neu waren auch die Boleros, kurze
vorne rundgeschnittene Jäckchen. Das Kostüm kam auch immer mehr auf: Ein
schmaler, wadenlanger Rock mit einer taillierten Jacke. Das Kostüm wurde zur
eleganten Tageskleidung.
Gegen Ende der 30er Jahre stiegen die Rocksäume wieder. Sie bedeckten gerade
noch die Knie. Die Röcke wurden schmaler. Die Schultern wurden durch Polster
stark betont. Da bisher nur Männervestons an den Schultern gepolstert waren,
empfand man diese neue Linie wieder mal als männlich.

49. Kriegsjahre

Während der Kriegsjahre wurde das Material überall sehr knapp. Die
Modeschöpfer mussten sich etwas einfallen lassen, um mit wenig Stoff
trotzdem elegante Kleider herzustellen. Überall in Europa lernten die Frauen
zu improvisieren. Auf jedenfall wollte man auf irgend eine Art weiblich sein,
auch wenn die Mittel die Möglichkeiten drastisch einschränkten. Auch Schuhe
mussten oft selbst gemacht werden. Die Kleider waren schmal geschnitten und
hatten dementsprechend nur noch wenig Falten. Die Kostüme bewährten sich
als praktische Kleidung für alle Anlässe. Oft ähnelten sie Militäruniformen.
Später wurde Frauenkleidung oft aus abgelegter Männerkleidung gemacht. Die
Frage war: Wie konnte man sich trotz beschränkter Mittel schick kleiden? Wie
kann man die Stücke abändern? Nähkenntnisse waren für die meisten Frauen
unerlässlich.
Aber neben alldem gab es weiterhin die Haute Couture. Paris blieb weiterhin
die Stadt der Mode, obschon das dritte Reich die Pariser Mode durch deutsche
Mode ersetzen wollte.

50. die 50er

Der New Look brachte wieder Glanz und Glamour in die Welt der Mode. Die Leute der 40er und 50er Jahre wollten
die Erinnerungen an die Kriegsjahre vergessen. Viele Frauen wollten sich wieder in einer traditionellen weiblichen
Art kleiden können.
In Europa und den USA entstand in den 50er Jahren ein Wohlstand, den es nie zuvor gegeben hatte. Bürgerliche
Männer liessen diesen Wohlstand mit der Kleidung der Frau zur Schau stellen. Zugleich bildeten sich wieder
konservative gesellschaftliche Werte. Die Frauen hatten im Krieg "ihren Man" gestanden. Nun wurden ihnen wieder
häusliche Werte zugeschrieben. Die Nachkriegsmode nimmt viele Elemente von der Mode des 19. Jahrhunderts auf:
- enggeschnürte Taillen
- lange, weite Röcke über einer Vielzahl von Unterröcken
- schmale Schultern.
In den 50er Jahren übernahmen viele männliche Modemacher die Haute Couture während es in den 20er und 30er
Jahren eher Frauen waren. Namen wie Christian Dior oder Yves Saint Lorent sind noch heute weltberühmt. Nicht alle
konnten sich die teuren Modelle dieser Designer leisten. Aber die Konfektionsmode übernahm gewisse Trends.
Denoch war die neue Mode teuer und sie veränderte die Silhouette der Frau. Röcke waren wadenlang, extrem weit
oder sehr eng. Die Oberteile lagen eng auf. Die Taille wurde stark markiert. Busen, Po und Hüften wurden
hervorgehoben. Die Haare wurden kürzer und waren leicht gewellt. Die improvisierte Weiblichkeit der Kriegsjahre
wich einer Eleganz. Von Kopf bis Fuss musste alles abgestimmt sein. Die Schuhe wurden schmaler und hatten hohe
Absätze.
Kostüme waren aus dem Kleiderschrank der Dame nicht mehr wegzudenken. Die Kostümröcke waren eng. Die
Kombination von Rock und Oberteil hat sich sehr bewährt. Am Abend zeigte sich die Dame in grosser Robe. Späte in
den 50er Jahren kamen die Petticoats auf, welche die Röcke der Mädchen fast waagrecht abstehen liessen.

51. Jeans

Die Jeans (Blue Jeans) begannen in den 50er Jahren ihren Siegeszug um die Welt. Die einstige Arbeitshose war in den USA
bereits in den 30er Jahren zur Freizeithose geworden. In Europa wurde sie vorerst nur von rebellischen jungen Leuten
getragen, erst in den 60er Jahren wurde sie zur Allroundhose. Sie bot eine Ausdrucksform für den Protest gegen das etablierte
Bürgertum.
1967 galten also Hosen als "Renner des Modemarktes". Wiederum war dieser Aufschwung durch das
Kleiderverhalten der weiblichen Jugend ausgelöst worden, die aber die "Blue-Denim-Hosen", besser bekannt als
Blue Jeans, favorisierten und durch das Tragen der Jeans ihre Ablehnung der Konventionen der Erwachsenenwelt
zeigten. Das Jeans-Blau dominierte bei Demonstrationen, in Auditorien, auf Open-Air-Festivals - überall dort, wo
Jugendliche das universelle Kleidungsstück benutzten, um ihrer kollektiven Identität des "Nichtangepaßtseins"
Ausdruck zu verleihen.
Ein kurzer Exkurs in die Entstehungsgeschichte der Blue Jeans soll zeigen wann und wo die Denim-Hose entstand
und warum sie "Blue jeans" heißt. Der Erfinder der Blue jeans war Levi Strauss, der Mitte des 19. Jahrhundert von
Bayern nach Amerika auswanderte. Er kam gerade zu jener Zeit nach Kalifornien, als dort der Gold Rush boomte
und begann, aus Segeltuch widerstandsfähige Hosen für die Goldgräber zu nähen (es entstand die five-pocketHose). Später, als er 1870 bereits ein eigenes Geschäft besaß, wurde statt Segeltuch Köper verwendet, man färbte
ihn blau ein und bei den Nähten wurden zur Verstärkung Kupfernieten eingeschlagen.
Woher kommt nun der Name?
Angeblich hat Levi Strauss den Jeans-Stoff bei Matrosen gesehen, deren Uniform aus blauem (denim)
köperähnlichem Stoff, Serge genannt, genäht war. Das Wort jeans ist eine Art Anglizismus und kommt vom
französischen Genes, zu deutsch Genua. Genua war damals im 19. Jahrhundert der europäische
Haupteinfuhrhafen für Baumwolle.
Der Bedeutungswandel der Jeans von der "Nur-Freizeitkleidung" hin zur Alltagskleidung vollzog sich in den
sechziger Jahren, wenn auch nicht ohne Widerstand und Proteste der Obrigkeit. Es ging sogar soweit, daß in
manchen Schulen und Büros das Tragen der Jeans verboten wurde. [Und ist auch heute, 30 Jahre später, noch in
einem Großteil von Banken und Versicherungsunternehmen verboten bzw. "nicht gerne gesehen„.Dennoch konnte
der "Siegeszug" der Jeans nicht aufgehalten werden und schon bald wurde der Jeansstoff nicht nur für die
Anfertigung von Hosen sondern auch für viele andere Kleidungsstücke verwendet

52. DER MINI - ROCK

Mary Quant, die Erfinderin des Minirocks,
stammt aus England und hatte bereits 1955 einen
kleinen Modeladen. Da sie sich aber mit den
vorhandenen Kleiderangeboten nicht zufrieden
geben konnte, begann sie aus alten Stoffresten,
ihre Modelle selber zu schneidern. 1962 wurden
ihre Kratioen in einer Zeitschrift (Vogue)
vorgestellt. Etwa später wurde ihr "mini-skirt"
(Minirock) zu Modeschlager auf der ganzen
Welt.
Die neue Länge, die mindestens 10 cm oberhalb
des Knies endete, setzte sich durch. Teenagers,
Hausfrauen Leute aus der High-Society trugen
ihn. Sogar das englische Königshaus tolerierte
Röcke, die 7 cm oberhalb der Knie endeten. Der
Vatikan jedoch stellte strenge Wächter vor den
Petersdom, die jede Frau in diesem
"unzüchtigen" Kleidungsstück abwiesen

53.

In den sechziger Jahren konnte sich die neue
Rocksaumlänge, von England ausgehend in der
modeinteressierten Welt, durchsetzen und wurde zum
Modeschlager nicht nur bei den Teenagern sondern
auch bei den Damen der "High Society". Im Herbst
1966 bot Christian Dior in seiner Londoner Filiale
Miniröcke an, die 20 Zentimeter über dem Knie
endeten. Im selben Jahr wurde in London die
"Britische Gesellschaft zum Schutz des Minirockes"
gegründet. Der Vatikan sprach sich gegen diese
unzüchtige Kleidung aus, denn die Kirche "kämpfte"
in den sechziger Jahren gegen eine zunehmend
Morallosigkeit und im Zuge dessen wird auch
Kleidung, die diese Moral unterstützt, abgelehnt

54.

Die neue Mode konnte sich nur deshalb durchsetzten, weil
Jugend in der westlichen Welt zum gesellschaftlichen Leitbild
und damit auch zum modischen Leitbild wurde. Man wollte nicht
nur noch arbeiten, sondern das Leben geniessen. So wurde die
Mode zum Jugend- und Massenphänomen. Das kurze
Hängerkleid wurde zum Kleidungsstück dieser Zeit: Es war
gerade geschnitten, bunt, meist aus Synthetikstoffen und zeigte
viel Bein. Die Frauen liess es wie Mädchen aussehen.
Ursprünglich waren diese Kleider eher für junge Leute gedacht.
Mit der Zeit trugen aber alle die neue Form, denn es gab fast
keine modischen Alternativen.
Erstmals wurden Models so berühmt wie Filmstars. Twiggy war
eins der bekanntesten Models. Sie prägte das Jahrzehnt mit ihrer
mageren Figur und mit ihren Riesenaugen in ihrem schmalen,
blassen Gesicht. Emma Peel, aus der Fernsehserie "Mit Schirm,
Scharm und Melone" half mit ihrer schwarzen Lederkleidung den
Fetischismus in der Mode gesellschaftsfähig zu machen.

55. Die Mode der 70er

Die Mode der 70er zeigt deutlich den Einfluss der Freizeitmoden. Jeans wurden zum Favoriten in
allen sozialen Schichten und zu allen Gelegenheiten. Kleiderordnungen verschwanden fast
vollständig. Die emanzipierte Frau trage keinen Minirock mit Stöckelschuhen, sondern bequeme,
flache Schuhe, Latzhosen oder Jeans, die die sexistischen Blicke der Männer von den erotischen
Signalen ablenkten und dafür sorgten, dass Frauen als Menschen und nicht als Sexualobjekte
genommen würden, sagte man. Die Mode wurde also insgesamt unerotischer. Die nüchterne
Schlichtheit der Alltagsmode blieb am Abend fast die Gleiche.
Bei den Männern wuchsen die Haare über den Kragen und die Koteletten wurden immer länger. In
dieser Zeit kamen auch die sogenannten "Coordinates" auf: Eine Garderobe au
zusammenpassenden Teilen.
Authentizität war das Schlüsselwort dieser Zeit: Man wollte echt sein, authentisch, man selbst.
Mitte des Jahrzehnts kam ein sogenannter Indien-Look auf: Weite Flatterhemden, lange Schals,
weite Kleider und grosse Tücher. Weiter sprach man vom Oma-Look Rüschenblusen, Röcke mit
Volants
Der Erfolg musste sichtbar sein: Die 80er Jahre sind geprägt durch einen Körperkult.
Bodybuilding und Aerobic standen im Vordergrund. Als schöner Körper galt nun ein kraftvoller,
durchtrainierter Körper. Sogar für Frauen wurde Bodybuilding gesellschaftsfähig. So konnten sie
ihren Körper nach ihrem Wunsch formen. Die Frau wollte von nun an nicht mehr zart und mager
sein, sondern kräftig und gesund.
Aerobic war die Modesportart der 80er Jahre, die auch eine eigene Mode hervorbrachte: Man
brauchte bunte, enge Oberteile, Leggins und spezielle Schuhe. Die Mode fand auch den Weg in
den Alltag. Jeans und Turnschuhe waren überall und immer gesellschaftsfähig.

56. 80er Jahren

In den 80er Jahren ist die Mode nicht mehr
Ausdruck der Persönlichkeit, sondern sie
zeigt, was man aus sich gemacht hat. Der
Kult des Erfolges verdrängt die
Natürlichkeits-Ideologie. Beruflicher Erfolg,
persönlicher Ehrgeiz wurden zu einem
wichtigen Faktor. Die
gesellschaftspolitischen Kämpfe der 70er
Jahre waren vorüber. Die
Friedensbewegungen waren eine starke
Kraft. Frauenbewegungen schienen
überflüssig zu werden: Frauen waren nun
in aller Selbstverständlichkeit starke Frauen
– das ist ein Schlüsselwort dieses
Jahrzehnts. Dagegen bildeten sich erste
Männergruppen, die ihre Selbstfindung in
Angriff nahmen

57.

58. Die heutige Modewelt

Die heutige Modewelt ist überaus vielfältig. Auf
den Carwalks werden jährlich die Kunstwerke der
weltbekannten Designer vorgeführt: In Paris,
Mailand, New York usw. Die Kleidungsstücke sind
zum grössten Teil nicht gerade für den Alltag.
Kaum ein Modell der vorgeführten Kleider wird
den Weg ins Kleidergeschäft finden. Die
Einzelstücke an den Modeshows werden zum Teil
an Ort und Stelle für sehr viel Geld verkauft
Mode heute ist sicher auch bei Jugendlichen ein
Thema. Wahrscheinlich sprechen Mädchen mehr
darüber als Knaben. In letzter Zeit hat sich zwar
die Mode bei Männern bzw. Knaben um Einiges
verbessert. Natürlich interessieren sich Knaben
nach wie vor mehr für Fussball und andere
Sportarten. In der Freizeit beim "Ausgang" stylen
sich jedoch Knaben häufig ebenso wie die
Mädchen, nur auf eine etwas andere Art, da den
männlichen Jugendlichen nicht eine so grosse
Auswahl an Kleidern oder Accessoirs zur
Verfügung steht. Dies kann sich jedoch ändern.
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